Unser OGV

Der OGV Nehren wurde 1906 gegründet und hat heute über 160 Mitglieder.
Das Vereinsheim befindet sich mit seinem Lehrgarten inmitten herrlicher Streuobstwiesen und unserem einzigartigen Kirschenfeld, das als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist.
Hier findet auch das überregional bekannte Kirschblütenfest statt, das wir als Hauptveranstalter gemeinsam mit weiteren örtlichen Vereinen und Organisationen ausrichten.

Wir sind dem KOV Tübingen e.V. (Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine) und dem LOGL (Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e.V.) angeschlossen.

Außerdem sind wir Mitglied im Schwäbischen Streuobstparadies e.V.

Wir verstehen uns als Teil eines Netzwerkes aus OGVs und weiteren Institutionen und Verbänden, mit dem Ziel unsere Anliegen zu bündeln, sowie unsere Interessen und Ideen der Öffentlichkeit zu kommunizieren.

Wofür wir stehen

Förderung von umweltgerechtem und naturnahem Obst- und Gartenbau

Bewahrung und Pflege unserer Streuobstwiesenlandschaft

Erhaltung und Weitergabe von Wissen sowie den praktischen Fähigkeiten zur Obst- und Gartenkultur

Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege

Vereinsgeschichte

Der Not gehorchend, schlossen sich schon vor der Gründung des Obstbauver­ein Nehren, einige Bürger zusammen und pflanzten auf Betreiben und auf Anregung des damaligen Schultheißen Graze 1000 Bäume (Äpfel-, Birnen- und Zwetschgenbäume).
Schultheißen Graze ist es auch zu verdanken, dass am 29. März 1906 im Gasthof “Schwanen” der Obstbauverein Nehren ins Leben gerufen wurde.
Sinn und Zweck des Obstbauverein sollte sein, den Obstbau zu pflegen, zu för­dern und weiter auszudehnen und das Obst seiner Mitglieder bestmöglich zu verwerten.

Erreicht werden sollen diese Ziele durch Versammlungen, durch Be­gehungen eigener und fremder Grundstücke mit nachfolgender Kritik sowie Besuch von Ausstellungen und die Durchführung eigener Ausstellungen im Frühjahr und Herbst.
Zum Vorstand wurde Schultheißen Graze gewählt. Bei der Gründungsversammlung haben sich sofort 42 Personen als Mitglieder eingetragen, der Mitgliedsbeitrag wurde auf 50 Pfennig festgelegt.

Die Vorstand­schaft des Schultheißen Graze war aber nur von kurzer Dauer, denn ab dem 14.März 1907 war Schultheiß Haßberg neuer Vorstand und der Obstbauverein hatte nun 57 Mitglieder. Leider sind die Aufzeichnungen von 1907 und 1928 verlorengeangen.
Bei der Generalversammlung am 27. Februar 1928 wurde ein neuer Vor­stand gewählt. Er bestand aus Bürgermeister Heyd als Vorsitzenden und Friedrich Keefer, Paul Neth, Ernst Schlotterer, Metzger und Jakob Nill, Hafner als Bei­sitzer.

Auch ist in dem Protokoll aufgelistet, welches Mit­glied für die Bedienung der Motorspritze sowie für das Spritzen verantwortlich ist. Gezogen wurde die Motorspritze vom Pferd des Fuhrmann August Nill.

Auf Anregung des damaligen Oberamtsbaumwart Hermann Kost, der am 4. Au­gust 1928 an den damaligen Schultheiß Heyd schrieb, die Anschaffung einer weiteren Motorspritze wäre bei dem ausgedehnten Obstbau in der Gemeinde Nehren nur zu empfehlen. So wurde dann im Jahr 1928 eine selbstfahrende Motorbaumspritze von der Gemeinde angeschafft.

Vorstände

Graze, Johannes W. 1906
Haßberg, Karl L. A. 1907-1922
Heyd, Paul 1923-1944
Walter, Georg 1966-1969
Laur, Paul 1969-1973
Wössner, Rudolf 1973-1988
Luisoder, Kurt-Arnold 1988-1991
Wulle, Ernst 1991-2000
Saur, Norbert 2000 bis heute

Krieg und Neugründung

Während des Krieges ruhte, wie bei vielen anderen Vereinen, so auch beim Obstbau-Verein jede Vereinstätigkeit. Auch in den Folgejahren war auf Beschluß der französischen Besatzungsmacht jede Vereinstätigkeit verboten, und dieser Zustand dauerte einige Jahre. Um den Obst- und Gartenbauverein in Nehren neu ins Leben zu rufen, wurde dann auf Anregung von Bürgermeister Fecht und des damaligen Kreisobstbauamtmann Hermann Kost am 5. März 1964 im Bürgersaal des Rathauses ein Farblichtbildervortrag über die Anlage und Pflege des Gemüse- und Hausgar­tens sowie über Obstbau und Blumenschmuck gehalten. Es dauerte aber noch weitere zwei Jahre bis am 11.Mai 1966 im Bürgersaal des Rathauses die Vor­besprechung zur Gründungsversammlung stattfand. Man wurde sich darüber einig, daß neben dem Vorstand 4 Ausschußmitglieder, 1 Schriftführer und ein Kassier notwendig sind, der Jahresbeitrag wurde auf 6,- DM festgelegt. DIe Gründungsversammlung fand dann am 4. Juli 1966 statt. Die 33 anwesenden Personen wählten Georg Walter, Ingenieur, zum 1. und Paul Laur zum 2. Vorsit­zenden. Der Kassier Albert Dieter bekam dann noch den Kontoauszug des ehemaligen Obst- und Garten­bauverein Nehren mit einem Abschlußsaldo von 20,75 DM überreicht.

Zweck und Ziel der neuen Vereinsgründung sollte sein, den Mitgliedern in re­gelmäßigen Unterweisungen bei der Pflege ihrer Baumwiesen und Hausgärten mit Rat und Tat in der Theorie und Praxis zur Seite zu stehen.
Wer sich in Neh­ren mit dem Obstbau befaßt, dem begegnen immer zwei Namen, Bernhard Flammer und Johannes Dürr. Die beiden für den Verein tätigen Baumwarte zeigten in dafür von Mitgliedern zur Verfügung gestellten Grundstücken bzw. Hausgärten den, stets nach neuesten Erkenntnissen, richtigen Erziehungs- bzw. Auslichtungsschnitt an Apfel- und Birnbäumen sowie den Schnitt an Zwetsch­gen-, Kirsch- und Pfirsichbäumen. Auch der Schnitt an Beeren- und Ziersträu­chern wurde von ihnen gezeigt, ebenso die Veredlungspraktiken an Kern- und  Steinobst. In Versammlungen und Veranstaltungen wurde auf die richtige Düngung und auf die sparsame und dennoch zweckmäßige Spritzung gegen Schädlinge hin­gewiesen.
Der Verein übernahm von 1977 bis 1989 die Pflege der gemeindeeige­nen Junganlage auf dem Roßwasen und führte jährlich im zeitigen Frühjahr die Kontrolle und Säuberung der selbstfinanzierten Nistkästen durch. Einen wesentlichen Anteil hatte der Verein bei der Durchführung d. h. Bewer­tung und Ausrichtung des örtlichen Blumenschmuck-Wettbewerbs über meh­rere Jahre hinweg. Auch das gesellige Vereinsleben kam nicht zu kurz, Höhe­punkt bildete der auch heute noch stattfindende Vereinsausflug, der immer noch bei den Mitgliedern sehr beliebt ist.